heißt hier „Guten Morgen“
An unserem vorletzten Tag in Aloha State sitze ich gemütlich am Schreibtisch, mein Blick wandert durch die immer geöffneten Fenster über die Terasse hinaus in den tropischen Regenwald. Ja wir wohnen hier inmitten des undurchdringlichen Palmenwaldes. Das ist auch gar nicht so schwer oder ungewöhnlich, da auf Big Island die Vegetation eben so ist.
Die Vorstellungen eines jeden der an Hawaii denkt sind wahrscheinlich durchgehend positiv, gefüllt von Palmen, Meer, Wärme und Gemütlichkeit. Behaltet Euch diese schönen Vorstellungen, denn sie stimmen!
Wie entstand eigentlich die Idee Hawaii?
Meine Geographiekenntnisse beschränkten sich in der Schulzeit allein auf das Auswendiggelernte.
Da bei der Planung der Reise sich der Flug von NZ in die USA zwischenzeitlich verteuerte, hatten wir die Idee, unterwegs noch irgendwo Stop zu machen, kostet dann vielleicht auch nicht mehr. Kostet letztlich natürlich mehr! Der Blick viel bei Google Maps auf kleine Punkte mitten im Meer. Das Zoomen brachte dann ein paar „kleine“ Inseln hervor und es war Honolulu zu erkennen.
Ich grübelte kurz wozu Honolulu denn gehören könnte. Ein weiterer Zoom verriet dann Hawaii. Na okay, dann geht’s also nach Hawaii. Es war schnell entschieden.
Was erzählt man also nun über die weltweit am stärksten isolierte Landmasse mit über 130 Inseln in der Nähe der Datumsgrenze?
Fangen wir doch mal mit etwas an, was auf den ersten Blick keiner glauben mag. Auf Bis Island steht der höchste Berg der Welt. Mauna Kea ist vom Pazifikboden aus gemessen über 10.000 Meter hoch. Wenn man also so will, waren wir auf 8.800 Metern Höhe in der Besucherstation (2.800 M.ü.N.). Weiter hat es unser Mietwagen nicht geschafft. Erstens nimmt die dünne Luft dem Motor ganz gut Leistung ab und zweitens fehlte der Quattro. Es mit einem vll. 100 PS, front- und automatikgetriebenen Standardwagen eine bis zu 20% steile, serpentinenreiche Schotterpiste in über 4.000 Meter hinaufzuwagen, wäre wohl nicht die beste Idee des Tages.
Dann haben wir da noch die Megawellen, ein Paradies für Surfer. Diese verzaubern die meisten Strände und Küstenabschnitte in wirklich atemberaubende Landschaften.
Dort hinein, also in den hier bis zu 6.000 Meter tiefen Pazifik fließt dann auch regelmäßig kochend heiße Lava. Mit einer längeren Wanderung kann man an diese Stellen auch kommen, die Straße dorthin hat ein Lavastrom vor rund 15 Jahren weggeräumt.
Aber den teils wütend brodelnden Kochtopf im Volcanoes National Park haben wir uns natürlich bei Tag und Nacht angeschaut. Wir reden hier von einem vielleicht 50-100 Meter breiten Kochtopf.
Das Vulkangebiet insgesamt ist unfassbar groß. Riesige Landstriche sind überzogen von erkaltetem Gestein, soweit das Auge reicht eine auf den ersten Blick lebensfeindliche Landschaft. Doch was sind schon 100 oder 1.000 Jahre – die Natur findet zurück!
Wie schon geschrieben, befinden wir uns hier im 50. Bundesstaat der USA. Ja okay, die Vereinnahmung dieser Inselkette war nicht so ganz im Interesse der ursprünglichen Einwohner, gehört jetzt aber trotzdem dazu. Wir werden in den nächsten Wochen ja noch erleben was United States of Amerika bedeutet und womit man sich so rühmt und umgibt. Doch der hundertjährige Einfluss des Festlands hat seine Spuren auch hier hinterlassen. V8 Benziner, breite Straßen, Fastfood, Großverpackungen – das XXL Gefühl wird spürbar.
Wir empfinden hier in unserer friedlichen Ecke von Big Island eine sehr gelassene, wirklich sehr chillige Ruhe! Sehr friedlich und entspannt – gut, wir haben eben auch Elternzeit :-).
Morgen Abend fliegen wir von Hilo direkt nach L.A. Bloß gut Hilo! Der Flughafen ist sensationell. Aussteigen und Aloha umgibt einen sofort! Traumhaft klein, ruhig, alles offen und eine so friedliche Stimmung. Der Flughafen Honolulu dagegeben ist mit dem Verkehrsaufkommen völlig überfordert, viel zu klein um als Drehkreuz im Pazifik als angenehm empfunden zu werden.
Und wieder einmal sonnige Grüße von ganz weit weg - 12.072,92 km (www.luftlinie.org)
Kommentar schreiben