Wir hatten uns ja entschieden im Süden zu bleiben, damit es auch für Pia kein allzu anstrengendes Herumreisen wird. Denn selbst ein Standortwechsel von Insel zu Insel kann auch schon mal einen ganzen Tag dauern. Und wir wollen die jeweilige Region ja auch in Ruhe kennen lernen. Per Speedboot waren wir auch auf kleineren Eilands, dort wo es dann wirklich das glasklare Wasser und die weißen Strände gibt. Dort wo du dir beim Schnorcheln wie im Aquarium vorkommst, weil dich hunderte bunter Nemos umkreisen und unter dir ein Schwarm kleiner Fische Zickzack tanzen. Über Korallenriffs zu schweben, mit Taschenlampe durch eine 80 Meter lange dunkle Höhle zu einem einsamen Strand im Inneren zu schwimmen und die berühmten grün bewachsenen Felsen im Meer zu sehen - ja das ist eine der vielen Seiten in diesem Land.
Es ist nach wie vor sehr warm und immer wieder mal drückend feucht. Der Inhaber des kleinen Bungalow Ressort sitzt auf seiner Veranda und meint täglich: It´s very hot today. Und da kommt die 40 Grad Zeit erst noch. Die Mücken haben es größtenteils auf Pia abgesehen und das Leo Bier schmeckt gut.
Abenteuerlich ist Thailand nach wie vor. Ein Finne sagte letztens zu uns, die Thailänder müssten systematischer / organisierter vorgehen. In der Tat funktioniert hier vieles so irgendwie. Von irgendwo ruft der Taxifahrer im Gebüsch, der halt ein paar Minuten später da war, wie das Boot, dass dich ja auch irgendwo am Strand rausgelassen hat. Der Mopedhelm passt so lala, ist aber wegen der Polizei auch nicht schlimm, wird dir bei der Übernahme erklärt. Die acht- vielleicht sogar zehnjährigen Jungs fahren eh alle ohne Helm mit bis zum Anschlag gezogenen Gashahn die Straße (sagen wir mal Straße) entlang, klar nebeneinander und überholt wird mit und ohne hupen dann wieder von allen Seiten. Unsere Geschwindigkeit zu dritt liegt so zwischen 30 und 40 - Touri eben :-) Ist aber vielleicht wegen der nicht mehr ganz TÜV - sicheren Bremsen auch gar nicht so verkehrt. Inzwischen haben wir einen größeren Roller (150 ccm). Laut Führerschein sind zwar nur 50 ccm zugelassen, aber wie schon gesagt: uninteressant! Mit dem kann man auch mal 50 km/h entspannter fahren, was die ein oder andere Situation sogar ungefährlicher macht, denn dann rückt uns nicht jeder LKW und Jeep bis ans Nummernschild heran. Das in Thailand Linksverkehr gilt wussten wir ja vorher, das das aber nicht automatisch bedeuten muss, das der Gegenverkehr rechts fährt, haben wir hier gelernt. Es braucht somit auch manchmal etwas Glück, das der entgegenkommende Pickup zumindest eine halbe Spur rechtzeitig Platz macht, dass wir mit unserem Moped und bedingt funktionstüchtigen Bremsen noch vorbei kommen. Was ist sonst noch anders. Ganz vieles! Ob das Stromkabel nun 1 Meter oder eben 3 über dem Boden hängt ist aufgrund der darauf rumtanzenden Affen genauso unbedeutend wie die Abwasserentsorgung der am Straßenrand stehenden Waschmaschinen, wo´s für 1 € frische Kleidung gibt. Hier noch was aus der Rubrik Individualverkehr (also Straßenverkehr). Als Autoverkäufer achte ich ja nunmal mehr drauf als Katrin . Ums mal so zu sagen: Alles was bei uns ein No Go, wenig schick oder nicht zugelassen ist, fährt hier rum. Hochgelegte Pick Ups mit eigentlich immer geänderter Abgasanlage (Alter des Fahrzeugs egal – Auspuff muss groß sein), Lichtershow beim Bremslicht (also das was Audi jetzt beim Öffnen/Schließen machen darf), Moped zu viert, schwarze Scheiben ringsum, rosa Scheinwerferlicht, beleuchtete Außenspiegel, Blaulicht usw. Getunt wird hier eh alles – selbst Krankenwagen fahren auf Sportalu´s mit Niederquerschnittsreifen.
Unsere Verpflegung: Frühstück gibt´s meist im Hotel. Gegrilltes Hühnchen, Würstchen, Fleischspieße, Gemüse, Sushi, Reis und frisches Obst holen wir uns tagsüber entweder an einem der Straßenstände oder mit 5-10 € kommen wir auch alle 3 in der Gaststätte aus. Katrin ist immer hinterher und fragt nach: not spizy / mai pet. Also: nicht scharf. Ist es manchmal aber trotzdem, denn Peperonis, Knoblauch, Pfeffer und andere Gewürze sind fast immer dabei.
Im letzten Blog hatten wir etwas zu den Lebensumständen angedeutet. Mit Ko Lanta und Ko Samui haben wir 2 unterschiedliche Inseln und damit auch 2
verschiedene Welten kennen gelernt. Wo Lanta schon noch sehr ursprünglich, einfach und arm wirkt, fanden wir auf Samui schon deutlich mehr richtige Häuser, mehr Straßen und scheinbar mehr
Wohlstand. Vergleichen mit Europa lässt es sich aber nicht. Wir hatten von Lanta aus jemandem geschrieben, die Leute hier seien Überlebenskünstler. Gefühlt aus Nichts werkeln die Menschen hier
regelmäßig ihre Bleibe zusammen, was oftmals nur einfachste Hütten sind, bestehend aus Planen, Blechen und Brettern. Gebaut werden die fast immer direkt an der Straße, davor der Grill als
Verkaufsstand, die Mopeds zum Vermieten oder eben eine Obstauslage. Was für uns erschreckend und als Lebensgrundlage nicht denkbar erscheint ist hier vielmals Normalität. Ein Urlauber meinte zu
uns (er war schon 10x hier), dass es früher auch keine Straße gab. Auf die Frage was sich noch verbessert hat meinte er, mit dem Müll kommmen sie schon besser wie früher zurecht. Nach wie vor
liegt aber überall Müll herum. Aber das ist auch etwas, was für die Menschen hier normal ist, sie kennen es die letzten Jahrzente nicht anders. Update: Wir haben Müllautos gesehen, der Müll wird
an einigen Stellen tatsächlich eingesammelt.
Morgen setzen wir auf Ko Phangan über. Das dauert nur etwa 2 Stunden – der letzte Inselsprung waren 2 Busse, eine Fähre und ein Taxi = 9 Stunden. Aber apropos lange Reisezeit, die 15 Stunden Zugfahrt tuhen wir uns nicht nochmal an. Mit dem Flieger geht´s in 10 Tagen für 80 € in 1h zurück nach Bangkok und am selben Tag sind wir dann auch schon ein Land weiter. Das Reisen im Land funktioniert bisher sehr gut, gebucht wird alles übers Handy, das e-ticket reicht dann meist.
So, genug geschrieben - jetzt fahren wir in die Stadt. Essen, Einkaufen und mal sehen was noch.
Liebe Grüße aus einem sehr netten, französisch geführtem Ressort – Die 3 DD´ner
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Kay Jonas Matheo und Nicole (Mittwoch, 07 Februar 2018 23:13)
Hallo ihr 3 DD , wir verfolgen euern Blog und freuen uns immer wieder über die Einträge und Bilder. Schön das es euch gut geht und ihr schon sehr viel erlebt habt . Wir fiebern weiter mit euch und freuen uns auf das was da noch kommt . Fühlt euch gedrückt�.
Liebe Grüße aus dem Winterlichen Sachsen �
Mutti und Omi (Mittwoch, 28 Februar 2018 18:44)
Das ist ja im wahrsten Sinne des Wortes Abendteuer. Na viel Spaß euch weiterhin und bleibt gesund.